Samstag, 11. September 2010

Hervey Bay (10.08. – 12.08.2010)

Gestern Abend kam noch einmal richtig Stimmung in die Bude, als es in Strömen zu regnen begann und unsere eher alibimäßig abgespannte Leine (selbst Schuld!) das Wasser brav ins Zelt leitete. Aber was noch schlimmer war: unsere frisch gewaschenen Sachen auf der Wäscheleine drohten weg zu fliegen. Also beschlossen wir trotz strömendem Regen, sie abzunehmen und machten einen Schlachtplan. Ich rannte ums Auto, um es aufzuschließen, während Anne die Kiste im Kofferraum leerräumte, damit wir die Sachen, die ich bereits anfing abzunehmen, in die Kiste schmeißen konnten. Das klappte alles auch ganz gut – bis der Autoschlüssel verschwunden war. Während Anne unter der Leine den Boden absuchte, räumte ich den kompletten Kofferraum durch die Rückbank nach vorne, um sicher zu gehen, dass der Schlüssel nicht im Kofferraum lag – gut, dass wir zwei Stunden vorher erst den Kofferraum aufgeräumt hatten :D Als mir dann schließlich die zündende Idee kam, war es bereits zu spät und der gesamte Kofferrauminhalt lag im ganzen Auto verteilt. Ich kletterte nach vorne und räumte unsere gesamten Sachen wieder aus der Plastikkiste, um den Autoschlüssel vom Boden zu bergen. Dann spannten wir noch schnell die Plane neu ab und sprinteten zurück ins Zelt, wo wir die triefend nassen Sachen auszogen und uns abtrockneten, als uns auffiel, dass wir nichts Trockenes zum Anziehen übrig hatten, weil wir alles gewaschen hatten – nicht einmal Unterwäsche. Also zogen wir alles aus und versuchten uns in den Schlafsäcken aufzuwärmen. Nach Annes Variation zum Thema „Die Schöne und das Biest“ schliefen wir dann irgendwann auf dem immer nasser werdenden Boden ein und erwachten am nächsten Morgen in einem trockenen Zelt, das allerdings von so vielen Pools umgeben war, dass man keine Chance hatte, trocken aus dem Zelt zu kommen (nur mit Handtuch gekleidet, weil alles andere nass oder im Auto war). Nach dem Frühstück füllten wir den Trockner – 6mal, bevor unsere Sachen trocken waren (nach dem ersten Mal haben wir sie noch ausgewrungen).
Den Tag verbrachten wir im Aufenthaltsraum (es hörte tatsächlich 20 Stunden nicht auf zu regnen), wo wir uns die Zeit vertrieben, um danach ausgeruht in den Target zu fahren, um uns Luftmatratzen zu kaufen. Letztendlich wurden es dann aber doch drei Isomatten, eine Vodafone-Aufladung und ein Automat, der meine Kreditkarte nicht leiden konnte. Unterwegs trafen wir tatsächlich nochmal zwei von den drei Franzosen aus dem Hostel in Port Macquarie wieder. Alles in allem ein nicht grade erfolgreicher Tag.
Donnerstag lief dann natürlich auch nichts, wie es sollte. Als wir an der Fähre ankamen, mit der wir nach Fraser Island übersetzen wollten, stellte sich heraus, dass diese Fährverbindung mittlerweile nicht mehr existiert (wir hatten die Info ja auch erst vor 2 Tagen aus der Tourist Information geholt). Von der anderen Fähre riet man uns ab, wenn wir nicht mit einem Jeep übersetzen würden und so müssten wir uns mal wieder geschlagen geben. Da wir die nächste Nacht aber schon bezahlt hatten, beschlossen wir, das gute Wetter zu nutzen und einen Reitausflug durchs australische Buschland zu machen. John erklärte uns den Weg und wir fuhren los… Nach rund 30 Minuten waren wir immer noch nicht da, dafür hatten wir aber einen Tank, der keine 2 Kilometer mehr gehalten hätte, als wir endlich eine Tankstelle fanden. Irgendwann fanden wir dann (dank einem Zwischenhalt an der Tourist Info und zwei Telefonaten mit dem Hof)unser Ziel und nach kurzem Gesuche auch unsere Pferde. Während Anne auf der kleinen Zicke Sarina reiten durfte, ging ich mit der riesigen, ebenfalls zickigen Bailey an den Start, bei der ich mir beim Aufsitzen fast einen Hüftschaden zuzog. Endlich im Sattel angekommen (ja, Mama, selbstverständlich mit Helm :P), musste ich mich dann erstmal gegen das eigenwillige Pferdchen (:D) durchsetzen. Nachdem ich gezeigt hatte, dass ich den längeren Atem habe, genoss ich die zwei Stunden durchs Buschland und lernte sogar, wie Cowboys traben und galoppieren (gar nicht so einfach, kann ich sagen :D).
Nach dem Ausflug fuhren wir zurück nach Hervey Bay, wo wir uns mit unseren Schlafsäcken an den Strand setzten und uns danach den Abend im Aufenthaltsraum vertrieben.

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